Kambodscha – Mit dem Rucksack wird nun Kambodscha erkundet. Armut, Aufschwung, Lebensfreude, Tradition, Party und Tempel. Das Land hat zahlreiche Facetten und steht im ständigen Wandel.
Auf geht’s: Kambodscha!
Kambodscha ist das wohl
dreckigste Land meiner Reise und auch das, in dem man die
Armut am direktesten vor Augen geführt bekommt. Die
Vergangenheit des Landes ist schrecklich (
Kambodscha – Schreckliche Vergangenheit, eskalierende Partytouristen und einmalige Natur), doch man spürt den Auftrieb. Unfassbar freundliche Menschen, viele Baustellen und immer mehr Touristen.
Khmer – das Wort steht für alles
Einheimische. Für die Bevölkerung, die Sprache, die Schrift, die Küche.
Und ich liebe das Land!
Die Landeswährung ist Riel (1 Euro = 5439 Riel), doch ihr könnt überall mit Dollar zahlen, die hier auf große Beliebtheit stoßen. Das Wechselgeld erhaltet ihr dann in Riel zurück. Anfängliche Bedenken, das mich die Zahlung mit Dollar teurer zu stehen kommt, sind verflogen. Die Riel Preise sind immer exakt umgerechnet und ihr zahlt eh immer mehr, weil ihr Touri seid.
Silvester auf der Pub Street, Siem Reap
Angkor Gelände
Angkor Wat
Silvester in Siem Reap
Drei Tage vorher beschließen wir, das Siem Reap die Stadt für unseren Jahreswechsel werden soll. Die meisten Hostel sind natürlich schon ausgebucht, doch mit ’nem Doorm im European Guesthouse haben wir noch eine tolle Unterkunft gefunden. Wir treffen in der Nacht auf den 31. ein und erkunden am Tag darauf die Gegend. Natürlich auch, um herauszufinden, wo man feiern könnte. Die Pub Street stellt sich als der „Place to be“ heraus.
Abends nehmen wir ein TukTuk in den Stadtkern und erleben die beste Fahrt. „You can dance“ – Der Fahrer schließt sein Handy an Boxen an, die er unter der Sitzbank eingebaut hat. Und nicht nur Musik, auch Partylichter hat dieses TukTuk zu bieten. Angekommen essen wir beim Mexikaner (sehr lecker!) und ziehen gegen 22 Uhr gen Pub Street. Die Straße wird von riesigen Verstärkern beschallt, sie stehen am Ende und Beginn der kurzen Gasse und sind zu Towern aufgetürmt. Es dröhnt, die Boxen sind eigentlich nicht für so viel Bass ausgelegt. Doch hier geht es nur um Lautstärke, die Qualität ist vollkommen egal. Ich bin erschlagen von den Menschenmassen, die sich hier an einander vorbei quetschen. Ein Andrang, wie man ihn sonst nur bei Fanmeilen und ähnlichem kennt. Auch verwundernd, wie viele Einheimische sich unter der feierwütigen Meute befindet. Zum ersten Mal in Südostasien erlebe ich so ein Zusammenspiel von Touris und Einheimischen – und das ist toll. Es sind sogar viele Gruppen von Kindern unterwegs. Auffällig ist, dass die Straße zwar brechend voll ist, sich dir Leute aber trotzdem höflich aneinander vorbei drücken, ohne Ellbogen-Einsatz. Und ebenso ungewohnt ist es für mich, nicht an Sauerstoffmangel innerhalb einer Menschenansammlung zu leiden. Die meisten sind einfach kleiner als ich (1,66 m). Herrlich!
Die Stimmung ist am Kochen, einmal im Jahr scheinen die Khmers alles zu geben. Die Pubs nutzen die Gelegenheit, um unter einem speziellen New Years Eve-Menü Getränke zu überzogenen Preisen auszuschenken. Doch diese werden leider nur selten getrunken. Vorzugsweise werden die Getränke lieber propellerartig über dem Kopf geschwenkt, so dass man minütlich mit stinkendem, klebrigem Nass übergossen wird. Durch die Wärme und die gute Stimmung ist das aber zu verschmerzen, das Tanzen in buntgemischter Truppe macht Spaß. Wir nähern uns 12 Uhr, sind gespannt, was passieren wird. Eskalierende Massen, gefährliche Feuerwerkskörper? 11:58 Uhr. Die Spannung steigt. Mitternacht!! Und was passiert? Gar nichts. Kein Countdown, kein freudiges Kreischen, keine Menschen die sich mit guten Wünschen um den Hals fallen. Wir sind verwirrt. Was ist los, mit dem Mann mit Mikro, der zuvor als motivierte Ansagen geschrien hat? Was ist los, mit allen Anwesenden? Wir blicken noch einen Moment verwirrt in die Menge, doch alles scheint so, als hätte es Silvester nie gegeben. Außer 2 Raketen aus der Ferne sieht man auch kein Feuerwerk. So etwas merkwürdiges haben wir noch nicht erlebt. Beste Stimmung und dann einfach den Höhepunkt übergangen. Ulkig – auch wenn es mit Abstand betrachtet vollkommen logisch ist, denn für die Einheimischen beginnt das neue Jahr eben erst später. Die Partygelegenheit lassen sie sich trotzdem nicht entgehen.
Wir ziehen weiter in ’ne Bar. Hier ist es relativ langweilig und so lassen wir die Nacht im vollen Temple Club ausklingen. Eine ungewohnte, aber tolle Silvesternacht.
Weiter geht es von Siem Reap nach Angkor Wat.
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[…] ihr mehr lesen wollt dann schaut mal bei Kambodscha – Bunt in allen Bereichen vorbei. Aber auch die Reisen durch andere Länder wie Rucksackreisen in Laos – Dem Mekong durchs […]