Rucksackreisen in Laos – Dem Mekong durchs Land folgen

Mit dem Rucksack durch Laos – Wir folgen dem Mekong durchs Land, von Nord nach Süd. Und ich verbringe das erste Mal Weihnachten abseits von zu Hause.



Laos is viel moderner als ich es mir jemals vorgestellt hätte. Es wirkt viel europäischer als Thailand, was am französischen Einfluss liegt. Trotzdem hätte ich es niemals für so weit entwickelt gehalten. Viele Reisende erfreuen sich an dem modernen Standard, doch ich finde, dass Thailand gerade dadurch Charme besaß, nicht so westlich orientiert zu sein. Doch bildet euch selbst ein Urteil, denn schön ist es allemal. Die Währung, Kip, ist total verwirrend. Ein Euro entspricht 10996 Kip. Am Geldautomaten bin ich enttäuscht, weil ich nur eine Millionen abheben kann. Absurd!
In Laos gibt es eine Sperrstunde, spätestens um 23:30 Uhr werdet ihr überall nach Hause geschickt. Doch beginnen wir die Reise.

Also, mit dem Rucksack durch Laos:

Luang Prabang – Unsere erste Station in Laos

Luang Prabang direkt bei der Grenze gelegen, eignet es sich optimal als nördliches Startziel. Eine moderne Stadt, mit vielen französischen Cafés und Wats (Tempel). Und wie überall gibt es auch hier wieder massig Marktstände. Viel nehme ich nicht von der Stadt mit, ich nutze sie zum entspannen und Kaffee trinken. Nachts wird es leider echt kalt. Es kühlt sich bis auf 7 Grad herunter. Meine eingepackte Kleidung ist nicht darauf ausgelegt und ich friere ständig. Doch nicht so stark wie die Einheimischen. Sie vermummen sich komplett. Eine solche Kälte sind sie nicht gewohnt. Gibt es hier üblicher Weise ja auch nicht. Und auch ich hätte gut darauf verzichten können. Aber schaut euch die Bar Utopia an, die ist wirklich idyllisch. Es gibt sogar ein Video dazu. Per Minivan geht es weiter. Auf der rasanten, schwungvollen, wackeligen Fahrt übergeben sich einige, den Fahrer kümmerts wenig.

Vang Vieng – Die Partystadt schlechthin

Mehr erwarte ich auch nicht und bin somit vom ersten Anblick überwältigt. Die Berge im Hintergrund des kleinen Ortes sind wunderschön. Der Stadtbereich ist klein und schnell zu Fuß erkundet. Da man hier fast ausschließlich auf Touristen ausgerichtet ist, gibt es hier auch gutes Westernfood. Esst Baguettes! Billig, sättigend, lecker. Und während ihr eure Mahlzeit einnehmt, habt ihr gute Chancen ein paar Folgen Friends zu sehen, das läuft hier tatsächlich an vielen Orten auf Dauerschleife. Ansonsten ist hier wohl der bekannteste Ort für Tubing (in großen Gummireifen langsam den Fluss herunter treiben). Während man sich normalerweise von Pub zu Pub treiben lässt, fahren wir per TukTuk zu einer Bar und laufen die Strecke lieber ab – für Tubing Sites ist es zu kalt, so sehen wir die Teilnehmer schlotternd am Lagerfeuer stehen. Nachdem einige Reisenden in unzurechnungsfähigem Zustand verunglückt sind, beschränkt sich das ganze mittlerweile auf vier Pubs, wobei die meisten nur zwie ansteuern. An jeder Theke gibt’s ein buntes Armbändchen, ihr werdet Zahlreiche damit sehen. Abgesehen von diesem feuchtfröhlichen Erlebnis könnt ihr in der Umgebung Höhlen, Wasserfälle und eine Lagune anschauen. Nach drei Tagen wird es Zeit für die Weiterfahrt.

Vientiane – eine am Fluss gelegene Hauptstadt

Vientiane ist groß und wirkt groß. Zahlreiche Wats und eine am Fluss gelegene Hauptstadt.
Empfehlenswert ist das Sihome Backpackers Hostel. Die besten Duschen der ganzen Reise und kostenloses Frühstück. Billiard Tisch, nette Atmosphäre und ein TV Room mit großer Filmauswahl. Den kleinen Burgerladen (Ray’s) in der Nähe testen, wenn ihr dort seid. Ansonsten einfach durch die Stadt schlendern. Wenn ihr im makphet essen geht, erhaltet ihr nicht nur eine sehr gute Mahlzeit, sondern unterstützt auch ein gutes Projekt! Hier werden Jugendliche von der Straße eingestellt und erlernen eine Tätigkeit in der Gastronomie. Hier isst man mit fünf Euro gerne eine „teurere“ Speise.
Nachdem wir Weihnachten hier verbracht haben, nehmen wir am 26. einen Nachtbus zu den 4000 Islands. Diesmal hat der Bus richtige Liegemöglichkeiten, die größer sind als ich sie erwartet hätte. Für mich ausreichend Platz, für einen Mann aber trotzdem sehr unkomfortabel. Doch die 13 Stunden Fahrt zur Insel Don Det gehen so einfach schneller rum.

Weihnachten in Laos

Weihnachten stößt hier auf kein großer Interesse. Wenn euch das wichtig ist, testet lieber Vietnam in der Zeit. Doch auch hier lassen sich die Feiertage gut verbringen. Große Hotelketten bieten Buffets, ein paar kleine Restaurants Weihnachtsmenüs. Auch wir gönnen uns mal was, wählen mit 36 Dollar die günstigste Möglichkeit, in einer kleinen französischen Lokalität. Dafür erhalten wir ein 6 Gänge Menü mit Ente, Meeresfrüchten-Risotto, geschmolzenem Schafskäse, etc. Den späten Abend nutzen wir dann um mal mit der Familie zu skypen. Die speziellen Buffets finden am 24., sowie 25. statt, so dass jeder auf seine Kosten kommt.

Kajaktour durch die 4000 Islands – Si Phan Don

Endlich das Gefühl, am Meer zu sein. Da wir gerade Trockenzeit haben, sieht man auch zahlreiche kleine grünen Inseln, die vom Mekong durchzogen werden. Lonely Planet versprach türkisfarbenes Wasser, doch in Wahrheit ist es auch hier schlammbraun. Ich liebe es trotzdem! Wir kommen auf Don Det unter, es ist keine Partyinsel wie erwartet, sondern sehr gemütlich und entspannend. Hier erhalte ich mein Pai-Gefühl zurück. Beide Orte sind was sehr besonderes für mich, sie machen einfach glücklich.
An einem Tag leiht man sich am besten ein Fahrrad, kostet nur nen Euro für den ganzen Tag. Kein Licht – vollkommen egal, keine Klingel – auch ok, keine Bremse – ein schreckliches Gefühl. Doch nach zehn Minuten findet man sich auch damit ab. Einfach aufs Beste hoffen, wird schon werden. Man kann über die Brücke zu einer anderen Insel fahren (Don Khon) und einen Wasserfall erkunden.
Am nächsten Tag steht ein weiteres Highlight an – eine Kajaktour durch die 4000 Islands. Es geht früh los, man erhält keinerlei Anweisung und legt einfach mal los. Wenn ihr keinen Plan habt, setzt euch nach vorne, dann müsst ihr einfach nur abwechselnd links und rechts ins Wasser stechen – der Hintermann steuert. Ich habe einen erfahrenden Kerl hinter mir, wenn wir in Stromschnellen geraten ruft er mir zu „just keep on paddling, straight forward“. Ich höre auf ihn. Man wird komplett nass, macht euch da keine Illusionen und zieht euch passend an. Aber es bringt ne Menge Spaß, wir sehen einen weiteren Wasserfall (den größten Südostasiens) und sogar Delfine. Leider entstehen zwischendurch ewige Wartezeiten. Wie fast überall erhält man keine, oder kaum Infos. Die Truppe sitzt immer startklar da und wartet dann doch zwei Stunden. Und das ständig. Aber da muss man sich in Laos eh dran gewöhnen. Viel längere Wartezeiten als in Thailand.

Auf gehts nach Kambodscha

Am nächsten Morgen geht’s früh weiter. Der Rucksack fühlte sich noch nie so schwer an, sind doch Rücken und Nacken komplett vom Kajak fahren verspannt. Von hier wollen wir nach Kambodscha, Siem Reap. Die Einreise regelt die Busagentur, der Tag zieht sich trotzdem schrecklich. Um 8 Uhr morgens ging’s los, um 2 Uhr nachts kommen wir an – mit vier Stunden Verspätung. Die Straßen sind nicht geteert, also wird man den ganzen Tag durchgeschaukelt. Für Toiletten unterwegs muss man in Laos meist bezahlen, auch wenn’s nur ein Loch ist.
Doch irgendwann ist auch die längste Fahrt überstanden und man kann ins Bett fallen.

Die 4000 Islands waren auf jeden Fall mein Highlight in Laos. Weiter geht’s in Kambodscha!

Jil Sayffaerth

Jil Sayffaerth, Jahrgang '91, lebt und studiert im wunderschönen Bamberg. Dort schreibt sie unter anderem für die Studierendenzeitschrift Ottfried und ist für den Online Bereich verantwortlich. Dabei, sowie beim Reisen, begeistert sie sich vor allem für interessante Begegnungen mit Menschen. Ansonsten hat sie Spaß an gutem Essen, Serien und kreativen Tätigkeiten, die eher Chaos statt Kunst hervorbringen. Rom und Kambodscha sind bislang ihre liebsten Reiseziele.

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3 Responses

  1. 29. November 2015

    […] Das nächste Mal dann mehr zu Laos und dem Weihnachtsfest im Ausland. Bin nun übrigens schon 3 Wochen unterwegs – ganz ohne Magenprobleme und sonstige Blessuren. Wuhu! […]

  2. 11. Februar 2016

    […] bei Kambodscha – Bunt in allen Bereichen vorbei. Aber auch die Reisen durch andere Länder wie Rucksackreisen in Laos – Dem Mekong durchs Land folgen oder Trekkingtour durch den Dschungel von Thailand sind tolle […]

  3. 20. Februar 2016

    […] Das nächste Mal dann mehr zu Laos und dem Weihnachtsfest im Ausland. Bin nun übrigens schon 3 Wochen unterwegs – ganz ohne Magenprobleme und sonstige Blessuren. Wuhu! […]

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